Berlin
Oranienburger Straße
Straßenstrich und Mädchenhandel
Roman
Frauke Marit Petersen
Nancy: »Bei uns auf der Oranienburger dauert eine halbe Stunde höchstens 15 Minuten. Das sollte doch eigentlich jedem Freier klar sein. Aber wenn mal ein Mann die Uhr nicht richtig lesen kann, dann hole ich gerne den Wladi. Der klärt so was dann kurz und schmerzhaft.«






DER ZUHÄLTER

»Nutten
nennen die Typen, die zum Ficken
in den Puff kommen, geringschätzig Freier.
Für mich sind es Kunden,
denn ich bin schließlich
Geschäftsmann.«

Matthias Braunmar
Entnommen aus dem Buch:
 »Ruhe im Puff! Ein Zuhälter packt aus.«


DIE PROSTITUIERTE

»Ich mache das hier nicht mehr lange. Der Schorsch und ich eröffnen zusammen eine Bar in Mitte. Das wird ein richtig fescher Laden mit Türsteher und strenger Einlasskontrolle. Wir lassen nur die Promis herein und verkaufen teuren Champagner und leckere Cocktails. Damit kommen wir ganz groß raus. Bei der Einrichtung werden wir an nichts sparen. Schorsch hat das Geld schon fast beieinander und sucht schon eine passende Immobilie in bester Lage. Aber vorher werden wir noch heiraten.«
Mia





WAS ICH DENKE

»Ich bin nicht Polizistin geworden, um Zuhälter, Dealer, Vergewaltiger, Menschenhändler und Kinderschänder von der Straße wegzufangen, nur damit sie schon am nächsten Tag wieder grinsend in ihren teuren Autos durch die Stadt fahren! Ich will mehr! Ich will die Menschen vor diesen Typen schützen. Ich will Gerechtigkeit und Sühne! Ich habe den Glauben an eine bessere Welt noch nicht verloren und ich bin bereit zu handeln! Bevor Unrecht alltäglich wird, muss man durchgreifen. Beim Verbrechen kenne ich keine Toleranz. Für mich ist das hier alles viel mehr als nur ein Job!«

Frauke Petersen
Herbst 2014


 


MEIN PRÄSIDENT

»Um die Dimension des Phänomens Menschenhandel zu verstehen, muss man auf die Einzelschicksale blicken, die sich hinter den Zahlen und Fakten verbergen. Die Täter gehen auf brutale Weise vor, nutzen gezielt die Sorglosigkeit und Hoffnung der Menschen aus und verletzen ihre Menschenwürde und körperliche Unversehrtheit.«

BKA-Präsident Jörg Ziercke
Aus einer Pressemitteilung vom 12. Juni 2014.